Der Sommer ist für viele Menschen die schönste Zeit des Jahres: Wir verbringen mehr Zeit im Freien, gehen schwimmen, tragen luftige Kleidung und genießen lange Abende. Doch gerade in dieser Jahreszeit mehren sich die Beschwerden von Frauen, die immer wieder unter Blasenentzündungen leiden.
Wer unter wiederkehrenden Blasenentzündungen leidet, weiß, wie belastend diese Erkrankung sein kann: Brennen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang und Schmerzen im Unterbauch können den Alltag erheblich einschränken.
Wird eine Blasenentzündung nicht rechtzeitig erkannt oder vollständig auskuriert, kann sich die Entzündung unter Umständen in Richtung Nieren ausbreiten. In seltenen Fällen kann daraus eine Nierenbeckenentzündung entstehen.
Deshalb ist es wichtig, Beschwerden ernst zu nehmen und rechtzeitig unterstützende Maßnahmen zu ergreifen – naturheilkundlich oder, wenn nötig, auch ärztlich begleitet.
Warum gerade im Sommer – und welche körperlichen Faktoren eine Rolle spielen
Im Sommer kommen mehrere ungünstige Einflüsse zusammen, die die Blase reizen oder die Abwehr schwächen können. Nasse Badekleidung, längeres Sitzen auf kühlen Untergründen oder starke Temperaturschwankungen durch Klimaanlagen führen häufig zu einer Auskühlung im Beckenbereich. Auch häufiges Zurückhalten des Harndrangs – etwa unterwegs oder am Badesee – begünstigt, dass sich Bakterien in der Blase vermehren können.
Gleichzeitig spielen auch individuelle körperliche Faktoren eine wichtige Rolle:
Frauen haben von Natur aus eine kürzere Harnröhre, sodass Keime aus dem Darm leichter in die Blase gelangen. In den Wechseljahren verändern sich durch den sinkenden Östrogenspiegel zudem die Schleimhäute – sie werden trockener und empfindlicher, was Infektionen begünstigen kann. Auch ein geschwächtes Immunsystem – zum Beispiel durch Stress, Schlafmangel oder eine unausgewogene Ernährung – kann dazu führen, dass die körpereigene Abwehr nicht mehr ausreichend reagiert.
Diese Kombination aus äußeren Reizen und inneren Schwachstellen erklärt, warum gerade im Sommer viele Frauen von Blasenentzündungen betroffen sind – oft sogar mehrfach hintereinander.
Was Sie vorbeugend tun können – Tipps aus meiner Praxis
Die gute Nachricht: Schon kleine Veränderungen im Alltag können viel bewirken. Hier einige bewährte Tipps, die Sie leicht umsetzen können:
- Trinken Sie ausreichend: Zwei bis zweieinhalb Liter täglich – am besten Wasser oder ungesüßter Kräutertee – helfen, die Blase regelmäßig durchzuspülen. Das reduziert die Keimanzahl und unterstützt die natürliche Reinigung.
- Wärme bewahren: Achten Sie auf trockene, warme Kleidung nach dem Baden. Eine warme Nierengegend ist kein altmodischer Ratschlag – sondern wirklich sinnvoll zur Prophylaxe!
- Gezielte Ernährung: Reduzieren Sie Zucker und Weißmehlprodukte, die entzündungsfördernd wirken können. Bevorzugen Sie basenreiche Kost mit viel Gemüse, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren.
- Cranberry & Co: Studien zeigen, dass bestimmte sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Proanthocyanidine aus Cranberrys) das Anhaften von Bakterien an der Blasenwand erschweren können. Auch D-Mannose ist ein bewährter natürlicher Helfer.
- Sanfte Intimhygiene: Verwenden Sie nur milde, pH-neutrale Produkte und reinigen Sie den Intimbereich möglichst nur mit Wasser. Nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten wischen, um Darmbakterien fernzuhalten.
- Stress reduzieren: Entspannungstechniken wie Meditation, bewusste Atempausen oder Waldbaden können helfen, das Nervensystem zu beruhigen und das Immunsystem zu stärken. Denn: Eine gesunde Blase braucht nicht nur körperliche, sondern auch seelische Balance.
Wichtig für Männer:
Während unkomplizierte Blasenentzündungen bei Frauen häufig vorkommen, ist eine Zystitis bei Männern eher selten – und sollte stets ernst genommen werden. Brennen beim Wasserlassen, Schmerzen oder vermehrten Harndrang sollten Männer unbedingt ärztlich abklären! Oft steckt eine tieferliegende Entzündung, etwa der Prostata oder Harnwege, dahinter, die gezielt behandelt werden muss.
Und wenn doch?
Sollten Sie trotz aller Vorsicht immer wieder unter Harnwegsinfekten leiden, lohnt es sich, tiefer zu schauen: Gibt es unerkannte Belastungen im hormonellen System? Eine stille Entzündung im Darm? Oder ungelöste emotionale Themen, die sich körperlich Ausdruck verschaffen?
In meiner Praxis in Bruckmühl nehme ich mir Zeit, mit Ihnen gemeinsam die Ursachen zu erkunden.
Gerne lade ich Sie zu einem kostenfreien Erstgespräch ein.
Hier klären wir in Ruhe, wie ich Sie auf Ihrem Weg zu mehr Blasengesundheit begleiten kann.