Jammerfasten – Fasten mal anders

Die Fastenzeit vor Ostern ist eine besondere Gelegenheit, um nicht nur auf bestimmte Lebensmittel oder Gewohnheiten zu verzichten, sondern auch das eigene Denken bewusster zu gestalten. Eine spannende Möglichkeit ist das sogenannte Jammerfasten – also der bewusste Verzicht auf negatives Denken und ständiges Klagen. Wer sich darauf einlässt, kann erstaunliche Veränderungen in seiner Stimmung und seinem allgemeinen Wohlbefinden feststellen. Und mal ehrlich: Ein bisschen weniger Jammern hat noch niemandem geschadet!

Warum fällt positives Denken manchmal so schwer?

Immer wieder erzählen mir Patienten, dass sie sich in negativen Gedankenmustern gefangen fühlen. Oft liegt das nicht nur an äußeren Umständen, sondern hat auch körperliche Ursachen. Chronischer Stress, Schlafmangel, ständige Schmerzen oder eine unausgewogene Ernährung können das Nervensystem belasten und die innere Haltung negativ beeinflussen. Wer sich ständig müde, erschöpft oder überfordert fühlt, hat es schwer, eine positive Sicht auf das Leben zu bewahren. Unser Körper und unsere Psyche sind eng miteinander verbunden – gerät das eine aus dem Gleichgewicht, leidet oft auch das andere. Und wenn der Körper schon müde ist, will der Geist manchmal einfach nachziehen – mit einer Extrarunde Jammern.

Jammerfasten – ein Blick in die Geschichte und die Psychologie

Der bewusste Verzicht auf Klagen und negatives Denken ist keineswegs eine moderne Erfindung. Schon in der Antike wurde das Prinzip der positiven Geisteshaltung geschätzt. Philosophen wie Epiktet oder Seneca empfahlen, sich von negativen Emotionen nicht beherrschen zu lassen und sich stattdessen auf das zu konzentrieren, was im eigenen Einflussbereich liegt. Auch in religiösen Traditionen finden sich ähnliche Konzepte: In der christlichen Fastenzeit geht es nicht nur um den Verzicht auf Essen, sondern auch darum, das eigene Verhalten und Denken zu reflektieren und positiv auszurichten.

Aus psychologischer Sicht ist bekannt, dass sich unser Gehirn stark an Wiederholungen orientiert. Wer häufig negativ denkt, verstärkt bestimmte neuronale Verknüpfungen, sodass negative Gedankenmuster zur Gewohnheit werden. Dies wird als „negativity bias“ bezeichnet – eine evolutionär bedingte Tendenz, Negatives stärker wahrzunehmen als Positives. Jammerfasten kann dabei helfen, diesen Automatismus bewusst zu unterbrechen und dem Gehirn neue Impulse für eine positivere Wahrnehmung zu geben.

Zusammen schauen wir nach den Ursachen 

Mir ist es wichtig, gemeinsam mit Ihnen herauszufinden, was hinter negativen Gedankenmustern steckt. Oft gibt es tiefere Ursachen, die auf den ersten Blick gar nicht offensichtlich sind. Durch Gespräche und eine ganzheitliche Betrachtung Ihrer individuellen Situation lässt sich herausfinden, welche Faktoren dazu beitragen, dass Sie sich zunehmend in negativen Gedankenspiralen wiederfinden. Das Verständnis darüber ist ein erster Schritt, um gezielt Veränderungen anzustoßen und mehr Leichtigkeit ins Leben zu bringen. Denn manchmal reicht es schon, sich selbst beim Jammern zu erwischen – und darüber zu schmunzeln.

Tipps aus meiner Praxis

  • Gedanken bewusst wahrnehmen: Wer sich selbst beobachtet, erkennt schneller, wann und in welchen Situationen negative Gedanken besonders häufig auftreten.
  • Dankbarkeit kultivieren: Sich täglich bewusst zu machen, wofür man dankbar ist, hilft, den Blick auf die positiven Seiten des Lebens zu lenken. Und keine Sorge – auch der Morgenkaffee zählt!
  • Lebensstil anpassen: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und guter Schlaf sind essenziell, um Körper und Geist in Balance zu halten.
  • Sich mit positiven Menschen umgeben: Der Austausch mit optimistischen Menschen kann inspirierend wirken und neue Perspektiven eröffnen. Und wer weiß – vielleicht steckt deren gute Laune sogar an!

Diese Ansätze stammen aus meiner täglichen Arbeit und können helfen, erste Schritte in eine positivere Richtung zu gehen. Falls Sie merken, dass negatives Denken Ihre Lebensqualität beeinträchtigt, lade ich Sie herzlich ein, einen Termin für ein kostenfreies Erstgespräch in meiner Praxis zu vereinbaren. Gemeinsam können wir herausfinden, was Sie unterstützt, um sich wieder wohler und ausgeglichener zu fühlen.